Die Gestalttherapie ist eine besondere Art der Therapie, bei der der ganze Mensch im Fokus steht. Sie basiert auf der Psychoanalyse und legt großen Wert darauf, Körper, Geist, Seele und Umwelt als untrennbare Einheit zu betrachten.
Wichtig ist zu beachten, dass die Gestalttherapie nicht mit der "Gestaltungstherapie" verwechselt werden sollte. Die Gestaltungstherapie ist eine ganz andere Form von Therapie, die auf Kunst basiert. Es ist also wichtig, den Unterschied zwischen den beiden Ansätzen zu kennen.
Gestalttherapie: Die Kunst der bewussten Wahrnehmung und individuellen Potenzialentfaltung
Die Gestalttherapie konzentriert sich auf das, was im hier und jetzt wahrgenommen wird und beschäftigt sich kaum mit der Vergangenheit.
Entwickelt wurde das Verfahren zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom deutschen Psychiater Fritz Perls und seinem amerikanischen Kollegen Paul Goodman. Seine therapeutischen Wurzeln liegen in der Psychoanalyse und Existenzphilosophie. Das Augenmerk liegt darauf, dass der Mensch die Fähigkeit zur Selbstheilung und Selbstregulierung besitzt.
In der Gestalttherapie wird den Klienten auf Augenhöhe begegnet, ohne Vorurteile. Der Mensch darf in der Praxis sein wie er bzw. sie ist. In der Gestalttherapie, ebenso wie generell in unserer Praxis, ist die therapeutische Haltung hier nicht hierarchisch sondern partnerschaftlich.
In der Gestalttherapie wird der Klient unterstützt für sich neue Wege zu gehen. Es wird hier kein "Patentrezept" an die Hand gegeben, sondern durch die therapeutische Unterstützung erfährt der Klient, welche erlernten Mechanismen sein Wachstumspotenzial bremsen lässt. In den Sitzungen wird über die Problematik weniger "darüber geredet" sowie auch nicht analysiert oder interpretiert. Es geht vor allem darum die Wahrnehmung und die Bewusstwerdung von Empfindungen, Gefühlen, Bedürfnissen im Hier und Jetzt zu fördern.
Es ist von Bedeutung zu betonen, dass die Gestalttherapie keine schnelle Lösung für sämtliche Probleme bietet. Sie erfordert Zeit und Hingabe, um Fortschritte zu erzielen. Der Prozess der Selbstentdeckung und Selbstreflexion mag anspruchsvoll sein, doch er kann auch äußerst lohnend sein und zu tiefgreifenden Veränderungen führen.
Es ist ratsam, kontinuierlich daran zu arbeiten, das Erlernte aus der Therapie in den Alltag zu integrieren. Dies könnte bedeuten, bewusster über Gedanken und Gefühle nachzudenken, neue Verhaltensweisen auszuprobieren oder alte Verhaltensmuster zu durchbrechen.
Zusammenfassend kann die Gestalttherapie eine wertvolle Unterstützung bei der Bewältigung von Lebensproblemen sein. Dennoch ist sie auch anstrengend und erfordert Zeit und Engagement. Durch Übernahme der eigenen Verantwortung und konsequente Umsetzung des Gelernten können jedoch langfristiges Wachstum und Veränderung erfahren werden.
Schritte zur Selbsterforschung und persönlichen Entwicklung: Die Vorgehensweise in der Gestalttherapie
Als Therapeut begleite ich den Klienten/die Klientin auf dem Weg, ein bewusstes Gewahrsein für seine/ihre aktuellen Empfindungen, Gedanken und Emotionen zu entwickeln und eine tiefere Verbindung zum gegenwärtigen Moment herzustellen. Dabei geht es darum, sich intensiv mit der eigenen inneren Welt auseinanderzusetzen und die individuellen Erfahrungen zu erforschen.
In der Gestalttherapie kommen sowohl verbale als auch nonverbale Techniken zum Einsatz. Neben dem Gespräch nutzen wir auch körperbezogene Methoden wie Bewegung, Atmung und Körperhaltung, um den Klienten/die Klientin dabei zu unterstützen, einen direkten Zugang zu ihren inneren Prozessen zu finden. Durch diese nonverbalen Ausdrucksformen können oft unbewusste Gefühle und Gedanken zum Vorschein kommen und in die therapeutische Arbeit einbezogen werden.
Ein zentrales Anliegen der Gestalttherapie ist es, die Selbstwahrnehmung und Selbstakzeptanz des Klienten/der Klientin zu fördern, um ein positiveres Selbstbild aufzubauen. Dies geschieht durch die Auseinandersetzung mit eigenen Bedürfnissen, Werten und Überzeugungen. Gemeinsam erkunden wir auch die inneren Konflikte und Widersprüche, die den Klienten/die Klientin daran hindern können, sein/ihr volles Potenzial zu entfalten. Durch das bewusste Erleben und die Integration dieser Aspekte entsteht Raum für persönliches Wachstum und Veränderung.
Ein weiterer Schwerpunkt der Gestalttherapie liegt darin, die therapeutischen Erkenntnisse und Erfahrungen in den Alltag zu übertragen. Hierbei geht es darum, das Gelernte in konkrete Handlungsschritte und einen neuen, positiven Lebensstil zu integrieren. Dabei begleite ich den Klienten/die Klientin dabei, individuelle Lösungen und Wege zu finden, um Blockaden aufzulösen und die eigenen Selbstheilungskräfte zu stärken. Dieser Prozess wird in enger Zusammenarbeit gestaltet, wobei die Bedürfnisse und Ziele des Klienten/der Klientin im Mittelpunkt stehen.
Die Gestalttherapie ermöglicht einen umfassenden Entwicklungsprozess, bei dem der Klient/die Klientin sich selbst besser kennenlernt, sich mit seinen/ihren Ressourcen und Potenzialen verbindet und neue Perspektiven auf sich und die Welt entwickelt. Durch die bewusste Auseinandersetzung mit schwierigen Situationen und die aktive Gestaltung des eigenen Lebens kann ein nachhaltiger persönlicher Wandel erreicht werden.
Den Fokus auf das Hier und Jetzt - Wie die Gestalttherapie die Persönlichkeitsentwicklung fördert
Der Fokus der Therapie besteht in der Gegenwart und der Dialog zwischen Therapeut und Klient. Der Dialog schult den Klienten in der Wahrnehmung z.B. wie er sich verhält, wie er Dinge wahrnimmt und was er fühlt. Des weiteren wird der Klient ermutigt seine Weltsicht zu hinterfragen um dadurch ein neues Bewusstsein für seine Situation zu erlangen.
Die Gestalttherapie arbeitet sehr kreativ und gefühlsorientiert. Durch diese Methodik wird der Klient auf die nicht bewussten sprachlichen und körperlichen Reaktionen aufmerksam gemacht, mit dem Ziel seine Selbstwahrnehmung zu verbessern. Auch kreative Methoden der Erfassung von Anteilen der Persönlichkeiten und Krankheitssymptomen, hilft und unterstützt eigene Bedürfnisse und Ängste zu erkennen und Lösungsansätze zu kreieren.
Letztendlich benutze ich in der Gestalttherapie, sowie generell in meiner täglichen Arbeit eine Mischung aus verschiedenen therapeutischen Ansätzen wie z.B. Rollenspiele, Trancearbeit, Hausaufgaben, Körperwahrnehmungsübungen usw..
"Wenn wir tiefer in das eindringen, was wir sind, wenn wir akzeptieren was das ist, kommen die Veränderungen von allein" (Fritz Perls)
Praxis für Psychotherapie
&
Hypnosetherapie
René Marx
Heilpraktiker für Psychotherapie
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